Dienstag, 1. November 2011

HoHo, Weihnachtszeit- Sondermüllzeit!

Blättert man in den Katalogen für „besonders originelle“ Geschenkideen oder „individuell gestaltete“ Give-Aways, durchforstet man die „Super-Christmas-Collection“, den „ultimativen Küchenkalender-Schlüsselanhänger-Kugelschreiber-und-Tasse-mit-Logo-Prospekt“, stößt man oft auf Mindestabnahmen „individualisierter“ Geschenke von 1000 und mehr.

Also frisch auf: die x-tausend Euro hervor gekramt! Das ist das Eintrittsgeld für die große Weihnachts- und Endjahres-Party. Eine tief in unserer westlichen Kultur verankerte Tradition.

Drücken gildet nicht. Das würde doch auffallen. Das macht man nicht.

Ein professionelles CMR-System zeigt einem automatisch an, wen man richtig fett und wen man nur ein bisschen beschenken muss.
Warum spuckt das Ding nicht gleich die Weinflaschen und Lebkuchen aus? Jetzt muss man sich auch noch Gedanken machen, ob die Geschenke einen auf irgendeine Weise abbilden sollen? Leider gibt es keine Neutralität.

Ja, dann kommt das Grübeln über die Botschaften auf. Die wichtigen Nachrichten werden formuliert und so untergebracht, dass es gut aussieht (Wer ist neu mit an Bord, was wird sich im kommenden Jahr ändern, wie war das vergangene?).

Auch das Timing ist sehr wichtig:
Soll man eher seinen Dank zum Jahresende ausdrücken oder den Kunden und Mitarbeitern schöne Weihnachten wünschen. Man kann auch zum 1. Advent schon mit Adventskalendern aufwarten – dann hat man die Chance, 24 Tage lang von einer wichtigen Person wahrgenommen zu werden.

Und dann beginnt die Zeit, in der man selbst beschenkt wird. Die Lieferanten und solche, die es gerne sein wollen, bestürmen einen mit eben solchen Küchenkalendern, Kugelschreibern, Tassen mit Logo und ähnlichem, dass das Selbstwertgefühl steigt wie das Vorweihnachtsfieber.

Am Ende kommen die Weihnachtsferien.

Es wird ruhig.

Ganz ruhig im Büro.

Dann können Sie sich auf dem Nachhauseweg kurz fragen: Sind wir mitgekommen im allgemeinen Rummel? Wurden wir wahrgenommen? War alles OK? Haben wir unsere Pflicht erfüllt?

Oder war es dieses Jahr anders? Hatten wir wirklich einen IDEE? Haben wir tatsächlich Freude erzeugt?
Hat auch nur einer der Kunden, Lieferanten oder Mitarbeiter WIRKLICH wahrgenommen, was WIR IHM gegeben haben?

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