Donnerstag, 2. Februar 2012

Handschriftliches Memo... Betreff: Leben wir tatsächlich in einem mobile-Entwicklungsland? Und wenn ja, stört mich das?

Ich sitze im Zug Hamburg-Berlin und freue mich auf ein entspanntes Wochenende. Dabei lasse ich die letzte Veranstaltung über neue und alte Trends an mir Revue passieren.

Google bläst bei allen Gelegenheiten zur Mobil-Machung. Und bei jeder Präsentation wird nicht vergessen darauf hinzuweisen, dass andere Länder schon viel „weiter“ seien, was die Verbreitung von Smartphones und Mobilen Webseiten angehe.

Man kommt sich hinterwäldlerisch vor, so ganz ohne.

In der Bahn sitzen die Leute und genießen smart die Vorteile. Man hat gar nicht den Eindruck, dass "wir" so "zurück" sind. Die gefühlte Smartphone-Verbreitung beträgt 88%. 

Ich finde diese Fingerbewegungen sind irgendwie sexy. Das hat was von Magie.

Draußen zieht die Heide vorbei. Rehe grasen.

Ich sehe es, während mein Buch (aus Papier) aufgeschlagen auf meinem Tischchen liegt.

Neben mir ist ein Herr damit beschäftigt, SAP-Listen durchzugehen, hektisch Mails zu beantworten und dann einen Film anzusehen. Andauernd wird der Film gestoppt und das Pad anders arrangiert. Irgendwas stimmt nicht mit dem Display. Ich bin bemüht, nichts davon mitzubekommen.

Eine Frau telefoniert mit ihrem Freund. Sie will ein neueres Modell des I-Phone haben. Ihr Handy ist irgendwie veraltet.
Kann schon sein, denn sonst hätte sie sich sicher still und lautlos via Mail unterhalten und ich hätte gar nichts mitbekommen, außer, dass sie auch eine von denen ist, die schon „soweit“ sind.

Informieren Sie sich auch über günstigere Schopping-Angebote via Smartphone? Haben sie die Investition dadurch schon raus?

Hat Ihre Firma eine angemessene mobile Anwendung? Jede Möglichkeit zu kommunizieren und zu interagieren muss genutzt werden. Schließlich steigen die Anwender-Zahlen rapide: Durch Sie, den Konsumenten.

Ihr Smartphone-Hersteller jedenfalls hat was davon, dass Sie auf den Zug aufgesprungen sind.

Ich habe mich für ein süßes kleines Net-Book entschieden. Es passt besser zu mir, weil ich so viel schreibe. Zwischendurch häkele ich, damit ich dann, wenn die kritische Masse erreicht ist, und man Tickets nur noch über Smartphones bekommt und Kreditkarten aus Plastik endlich abgeschafft wurden, fertig sein will für die Fingergymnastik.

Und was hat das alles mit Unternehmenskultur zu tun?
Ihre Firma darf die Trends nicht verschlafen. - Der zusätzliche, mobile Kanal und die neuen, erweiterten Möglichkeiten müssen ohne Wenn und Aber besser gestern als heute erschlossen und vorausschauend genutzt werden. Dafür sind unter anderen Sie als Profi oder ich als Beraterin verantwortlich.
Aber deshalb brauche ich mich nicht von Google, Apple, Samsung& Co. instrumentalisieren zu lassen.
Das ist meine Freiheit: professionell im Unternehmen und eigenwillig im Leben zu bleiben. Eine Freiheit, die prägend ist für unsere Kultur. - Lebt diese auch in Ihrem Unternehmen?

Und jetzt soll bloß niemand sagen, ich hätte was gegen Smartphones!

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